3. September 2018
Heute vor 28 Jahren ist unser erster Wurf von der Alten Aare geboren, der Z-Wurf. Nein, es kommt mir nicht vor, als wäre es erst gestern gewesen, hatte doch dieses Ereignis in uns eine ganz grosse Leidenschaft und Liebe entfacht, die nie mehr aufhören sollten und immer da gewesen zu sein scheinen.
Unsere Kinder jedenfalls, damals 2- und 4-jährig, können sich gar nicht an ein Familienleben ohne Hovawartzucht erinnern.
1990 war noch vieles anders in der Rassehundezucht – einiges war schöner und einiges auch weniger schön.
Von Sozialisierung der Welpen sprach damals in Züchterkreisen eigentlich noch niemand, sie geschah einfach – jedenfalls bei verantwortungsbewussten Züchtern mit dem Herz auf dem rechten Fleck, die ihre Hündinnen und Welpen tiergerecht hielten, ganz intuitiv und selbstverständlich.
Was weniger schön war? Ein unrühmliches Kapitel war zum Beispiel, dass wir laut Reglement die Anzahl Welpen auf 8 reduzieren mussten, wenn mehr Hündchen geboren wurden. In unserem ersten Wurf bedeutete dies, einen gesunden, normalgewichtigen, korrekt geborenen Rüden einzuschläfern. Unseren Kindern den Grund unseres Tuns zu erklären war schlicht unmöglich, weshalb wir es ihnen verschwiegen. Dafür schämte ich mich zutiefst – und setzte mich fortan im SHC vehement für eine Neureglementierung ein. Von der absolut nicht nachvollziehbaren Klausel waren wir noch einmal betroffen bei unserem X-Wurf, als wieder 9 Welpen geboren wurden. Immerhin traf das merkwürdige Schicksal dieses Mal eine kleine Hündin, ein Kümmerling. Ich hoffe noch heute, dass wir sie vielleicht frühzeitig erlöst hatten. Irgendwann in den Neunzigerjahren wurde dann das Reglement so geändert, dass alle gesund geborenen Welpen aufgezogen werden. Wenn der Wurf mehr als 8 Hündchen zählt, muss für die Mutterhündin eine längere Zuchtpause eingelegt werden als bei normaler Wurfstärke.