O-Wurf von der Alten Aare

* 3. November 2010

Vater: Arthus von der Pletschen, schwarzmarken
Mutter: Querida von der Alten Aare, blond

2 Rüden blond, 4 Rüden schwarzmarken
1 Hündin schwarzmarken

Mittelgrosse, kräftige Hunden vom erwünschten Typ mit korrekten Gebäuden, vorzüglich flammenden Marken bzw. dunkler Blondfärbung und ausdrucksvollen Köpfen.
Ausgesprochen fröhliche, ausgeglichene, robuste und unerschrockene Charaktere.

Arthus von der Pletschen – Galerie

Name Farbe HD Zucht Nachzucht Gesundheit,
Ausstellung, Sport
Odin-
Orinoco
sm frei zuchtausschl. Rückbiss
EWB: bestanden

kastriert
† 9J. 9Mte. (Knochenkrebs)
Okon sm A1 Deckrüde (D) G-Dünnebecke (D)
B-Siebenteufelsturm (D)
F-Düringer Moor (D)
mehrmals v1 an Ausstellungen
† 12J. 5Mte. (altershalber)
Ork bl A/A kastriert (4-jährig, ohne Grund) † 5J. 8Mte. (Mediastinaltumor)
Oscar sm B/B Deckrüde
Ossian bl   EWB: bestanden sg an Ausstellung
† 5J. 7Mte. (Zahnfleischtumor)
Othello sm A/A Deckrüde M-Aubachwald
Olisha sm A/A Körung bestanden
kastriert
mehrmals v an Ausstellungen

Welpenbilder von Lubomir Brunner, www.lubomir.ch

Am 3. November 2010, zehn Minuten nach Mitternacht…

… erblickt dieser blonde Winzling als erster der O-lis, das Licht der Welt. Und frühmorgens um zwei Minuten vor sechs ist unser Glück, auf das wir so lange gewartet haben, komplett: sieben Hovawartzwerge. Der O-Wurf von der Alten Aare! Querida ist, wie schon bei ihrem ersten Wurf, eine sehr fürsorgliche Mutter. Die Wurfkiste verlässt sie auch Tage nach der Geburt nur „auf unseren Befehl“, weshalb wir ihr Zmorge, Zmittag und Znacht im Bett servieren.

Mit den O-lis haben uns Arthus und Querida ein richtiges Überraschungspäckli beschert: Sechs Rüden – vier schwarzmarkene und zwei blonde – und eine einzige Hündin schwarzmarken. So schwarzmarken und so männlich war noch nie ein Wurf von der Alten Aare.

Mit der Geburt unseres O-Wurfs feiern wir diesen Herbst ein Jubiläum: 20 Jahre Hovawartzucht von der Alten Aare.
Alle Welpen sind in gute Hände versprochen und vier Familien haben schon einen Namen für ihren zukünftigen Lebenspartner auf vier Pfoten ausgesucht: Okito, Okon, Oscar und Olisha.

Mittwoch, 10. November 2010 – der O-Wurf ist eine Woche alt…

… und jeder Welpe hat heute sein Geburtsgewicht schon mehr als verdoppelt und ist demenstprechend stramm, kräftig und vital. Querida ist vollfit, hat viel Milch und betreut ihre Jungmannschaft beispielhaft. Heute habe ich die traditionellen Einzelfotos gemacht:

18. November 2010 – der O-Wurf ist 15 Tage alt

Stefan und Nora verlassen frühmorgens das Haus und staunen abends, wenn sie nach Hause kommen, über die sichtlichen Fortschritte der Welpen in den zwölf Stunden ihrer Abwesenheit. Die Würmli von erst gerade entwickeln sich zusehends zu richtigen Hündli. Die Äuglein sind jetzt ziemlich geöffnet und schimmern milchig blau. Stets vollgesaugt wie die Zecken im Hochsommer fühlen sich die O-lis prall und stramm an. Sie wiegen deutlich mehr als das dreifache Geburtsgewicht. Dementsprechend kräftig stemmen sie sich auf ihre Beinchen und stürmen die Milchbar im Halbstundentakt – auf wackligen Pfoten zwar aber in erstaunlichem Tempo durchqueren sie die Wurfkiste in die Ecke, wo Querida sich hingelegt hat. Immer häufiger geben sie Belllaute von sich, heulen und knurren und allmählich nehmen sie auch Kontakt miteinander und mit Querida auf, um zu spielen.

24. November 2010 – der O-Wurf ist 3 Wochen alt

Mit 17 Tagen klettert Othello zum ersten Mal aus der Wurfkiste. Mit 18 Tagen hat er den Trick richtig raus und macht es immer und immer wieder vor, bis es Bruder Okito auch begriffen hat: Es ist Zeit geworden, dass die Welpen ihre definitive Unterkunft beziehen. Zu eng ist es geworden zwischen den Wurfkistenwänden, und täglich werden Körper und Sinne trainiert für eine grössere Welt.

Bis auf Okon, dessen Familie 1000 Kilometer weit weg im hohen Norden Deutschlands wohnt, hatten bereits alle O-lis Besuch von ihren Zweibeinern, und es ist jetzt auch klar, wer zu wem kommt und welcher Welpe wie heisst. Ich freue mich, fortan von den Streichen von Okito, Okon, Ork, Oscar, Othello, Ossian und Olisha zu erzählen. Okon ist übrigens ein afrikanischer Name und bedeutet „der in der Nacht Geborene“ und Ossian ist Gälisch, wird Oschiin ausgesprochen und heisst „kleiner Hirsch“ – genau passend für „den kleinen Roten“.

1. Dezember 2010 – der O-Wurf ist 4 Wochen alt

Vor ein paar Tagen hat der Winter Einzug gehalten – aber richtig! Es schneit, ist zeitweise bis zu minus elf Grad kalt und die Bise geht. Heute hat Frau Holle ihre Kissen ununterbrochen geschüttelt, und bis zum Abend hat sie die Welt an der Alten Aare in eine märchenhafte Winterwelt verwandelt; es ist ganz still geworden, auf den Zaunpfosten türmen sich glitzernde, weisse Pölsterchen, die Umgebung ist mit einem 30 cm dicken Watteteppich ausgelegt – Stefan hat im Auslauf für die sieben Zwerge kleine Wege frei geschaufelt – und die Tanne hinter dem Haus beugt ihre schwer mit Schnee beladenen Äste scheinbar schützend über den Welpengarten.

Am Wochenende haben Querida und wir die O-lis mehrmals ins Freie gelockt zum Spielen, Säugen, Füttern. Heute sind sie zum ersten Mal freiwillig und selbstständig nach draussen marschiert, um sich auf Entdeckungsreise zu begeben. Mit der Kälte kommen sie schon recht gut zurecht, und die Heizlampe ist tagsüber ausgeschaltet. Den Feierabend verbringen sie dann mit uns in der warmen Stube, bevor sie die Nacht wieder im Schöpfli verbringen, wohlbehütet von Mama Querida, die immer noch die Milchbar betreibt.

Trotzdem hat das grosse Fressen und damit für uns die grosse Arbeit eingesetzt. Ab heute gibt’s nämlich vier Mahlzeiten aus dem Teller, womit ich Queridas Job als Putzfrau übernommen habe, zusätzlich zum Job als Köchin. Querida mutiert dagegen mehr und mehr zur Spielgruppenleiterin und Erzieherin.

8. Dezember 2010 – der O-Wurf ist 5 Wochen alt

Ein Besucher reiches Wochenende liegt hinter uns. Unsere Welpenkäufer aus dem hohen Norden Deutschlands haben ihren Okon kennengelernt und diesen sofort in ihre Herzen geschlossen. Am Samstag war Arthus zu Besuch, der Vater der O-lis, um seine Jungmannschaft zu beschnuppern. Er hat die Rasselbande geduldig über sich ergehen lassen. Noch – viiiiel besser gefallen hat es ihm aber dann, mit Querida bei klirrender Kälte durch den stiebenden Pulverschnee zu toben und sie im Sonnenuntergang zu küssen. Die beiden – immer noch verliebt wie am ersten Tag.

Weiter waren Onkel Qailash, Tante Sina, Queridas Hovawartfreunde Isha und Wilson sowie Eurasierkumpel Balou hier zur Welpenbegutachtung. Und dann natürlich auch diverse Welpen-Adoptivfamilien und viele andere Freunde von der Alten Aare.

Den Abend verbringen die Kleinen meistens bei uns im Haus; dann rollt sich Querida mit ihnen auf dem Teppich, balgt, pfötelt, murrt und lässt sich von allen Seiten bekrabbeln. Lustig, wie unsere Katzen vom Fenstersims oder von der Treppe aus diesem Schauspiel beiwohnen.

Nicht nur das Leben allgemein, auch der Speisezettel wird immer abwechslungsreicher – Pouletfleisch, Rindfleisch, Haferflocken, Reis, Hörnli, Hüttenkäse, Gemüse, zweierlei Trockenfutter, Leckerknöchli, Pulvermilch und zum Abschmecken Honig und Leindistelöl. Dies alles seit heute fünf Mal am Tag. Zum Apéro und zum Dessert gibt’s immer noch Muttermilch – neuerdings zwar an der Stehbar – wenn auch Querida seit ein paar Tagen wieder die ganze Nacht bei uns im Haus verbringt.

15. Dezember 2010 – der O-Wurf ist 6 Wochen alt

Die Schneehaufen sind überwindbar geworden, der Auslauf ist erobert und ausgekundschaftet, mit den Nachbarn hat man Freundschaft geschlossen – kurz; es ist langweilig geworden und im Welpenalter von fünfeinhalb Wochen sind Grenzen da, um abgetastet beziehungsweise überschritten zu werden.

Die Mutter ist auch zum Spielen da und gefuttert wird jetzt fünf Mal am Tag schön artig, jeder aus seinem Töpfchen. Für uns heisst das; Abenteuerspielplatz einrichten und die Umgebung so attraktiv wie möglich zu machen, damit die Kleinen Sinne und Motorik trainieren können fürs spätere Leben.

Das Leben ist also bunter, geräuschvoller und wackliger geworden; eine echte Herausforderung! Und Herausforderungen wiederum sind da, um bewältigt zu werden. Im Notfall zeigt die Mutter wie.

28. Dezember 2010 – der O-Wurf wird morgen 8 Wochen alt

Das Seeland in Watte gepackt und vor Kälte erstarrt, sieben Hovawartzwerge, die durch den tiefverschneiten Welpengarten stieben, die ganze Familie zu Hause vereint und viele weitere liebe Menschen und Hunde zu Besuch, zauberhafte Spaziergänge in der glitzernden Winterlandschaft an der Alten Aare – märchenhafter kann Weihnachten nicht sein! Wir haben die Festtage in vollen Zügen genossen.

Die beiden blonden Brüder Ossian und Ork sind unzertrennlich. Sina von der Alten Aare ist jetzt öfters bei den O-lis zu Besuch. Ende Januar wird nämlich die kleine Olisha zu ihr ziehen. Sina lässt sich bezupfen, beknabbern, bekrabbeln, besteigen, bewundern, etc. und nimmt den Welpensegen voll cool.

5. Januar 2011 – der O-Wurf ist heute 9 Wochen alt

Es läuft echt ‚was an der Alten Aare, und eine bewegte Woche liegt hinter uns mit sehr viel Besuch von Welpenkäufern, Hovawartinteressenten, Hündelerkollegen, Hundekursteilnehmern, Freunden mit Kindern und auch sehr oft mit Hunden unterschiedlichster Couleur und … die Tierärztin und ihre Assistentin waren hier zum Impfen und Chippen. Alle Welpen wurden für gesund und topfit befunden.

Den Welpenpark haben wir mit noch mehr Spielgeräten und Lernanreizen ausgestattet, wodurch die unmittelbare Umgebung der Hündli noch bunter und geräuschvoller geworden ist. Täglich unternehmen wir nun unsere legendären „Betriebsausflüge“ – schon recht ausgedehnte Spazierrunden durch Feld und Wald, wo die Welpen alle möglichen Erfahrungen sammeln und verschiedenste Begegnungen machen können, immer natürlich im Windschatten einer souveränen Mutter, im trauten Geschwisterverband und mit unserer Unterstützung. In den letzten Tagen haben wir die Welpen auch vertraut gemacht mit Halsband und Bürste. Gefuttert wird mittlerweile so ziemlich alles und jedes Mal mit grosser Leidenschaft – auch Pferdemist und so …

Heute war der 15 Monate alte Faros zu Besuch bei den O-lis; mit dem war echt ‚was los. Der Bann war innert Kürze gebrochen, und dann hat er’s ihnen gezeigt – etwa wie man eine tote Petflasche zum Leben erweckt und zum Spielen animiert oder wie man eine Kletterwand erklimmt. Odin hat den Hunde-Weihnachtsbaum entdeckt und Olisha ihren Lieblingsplatz an der Sonne…

19. Januar 2011 – der O-Wurf ist heute 11 Wochen alt

Heute Morgen hat Cornelia den Wurf abgenommen. Das heisst; die Welpen wurden zum dritten und letzten Mal durch den Schweizerischen Hovawart Club kontrolliert und zum Verkauf frei gegeben. Auch aus unserer Sicht sind die Welpen jetzt bereit, in ihre neuen Familien zu ziehen. Vieles haben sie noch erlebt und gelernt in den letzten zwei Wochen: Wir haben ihnen das Leinenlaufen beigebracht, sie auf Ausflüge im Auto mitgenommen, sie waren am und im Wasser, sind an Kamm und Bürste gewöhnt, lassen sich Zähne, Augen, Ohren und andere empfindliche Körperstellen kontrollieren und wurden weiterhin täglich mit neuen Situationen und Begegnungen konfrontiert.

Die gezielte Disziplinierung durch die Mutterhündin beginnt meinen Beobachtungen gemäss erst um die zehnte Lebenswoche der Welpen. Kurz und bündig werden sie auf ihren Platz verwiesen, und begreifen sehr schnell, dass Respekt geboten und Distanz zu halten ist.  Ich finde es ganz wichtig, dass die Welpen solche Lernerfahrungen machen können. Das ist unter anderem ein Grund, weshalb wir die Welpen erst im Alter zwischen elf und zwölf Wochen abgeben.

Last but not least schliesst die Geschichte der Aufzucht unserer O-lis mit einem Happy End: Gestern war Big Brother Paco zu Besuch, und wir alle haben ein emotionsgeladenes und überschwängliches Wiedersehen gefeiert nach knapp anderthalb Jahren, in denen wir uns bewusst nicht mehr getroffen hatten. Paco war nämlich unser Sorgenkind, weil ich ihn im August 2009 an die Alte Aare zurückholen und für ihn ein neues Zuhause suchen musste. Paco hat ausgelassen mit Querida gespielt und getobt, hat für seine Geschwister den Clown gemacht, hat sich an mich geschmiegt und mich immer und immer wieder geküsst – und ist am Nachmittag glücklich und zufrieden wieder mit seinem Frauchen davon gezottelt.

Nächsten Samstag ziehen Othello, Odin Orinoco und Ossian aus. Ihnen folgen nächste Woche Ork und Olisha und am Wochenende werden Oscar und Okon abgeholt. Wir hoffen, dass wir sie mit dem nötigen Rüstzeug versehen haben, ihr Leben zu meistern und ihre Menschen glücklich zu machen, so dass sie ihnen eine Hundeleben lang treu bleiben.

3. Juli 2011 – der O-Wurf ist heute 8 Monate alt…

… und genau heute ist Junghundebegutachtung und wir feiern Wiedersehen. Für uns Züchter ist dieses Familientreffen eines der schönsten Ereignisse im Zusammenhang mit unserer züchterischen Tätigkeit. Die stürmische Begrüssung von Mutter, Geschwistern und Zieheltern lässt unsere Herzen jeweils ganz hoch schlagen. Es ist sehr berührend, wenn einen die mittlerweile über 30 Kilo schweren Jungspunde wieder erkennen und uns ihre unvergessene Liebe überschwänglich bezeugen – auch jene, die wir seit dem Wegzug von der Alten Aare als Dreikäsehoch nicht mehr getroffen haben.

Doch nicht nur punkto Emotionen sondern auch aus ganz nüchterner züchterischer Sicht ist die Junghundebegutachtung ein Höhepunkt. Diesbzüglich dürfen wir, die Deckrüdenbesitzer und die Welpenkäufer auch auf den O-Wurf stolz sein: Wesensmässig haben sich ausnahmslos alle Hunde von ihrer Schoggiseite gezeigt: unbefangen, aufgeschlossen, sehr freundlich auch gegenüber Fremdpersonen, ausgesprochen fröhlich und positiv nach dem Motto „das Leben ist gut und mir kann nichts passieren.“ Auch nach den Rückmeldungen der Besitzer scheint es fast, als hätten die O-lis nur eine Schoggiseite. Auf jeden Fall wollte mir niemand seinen Hund zurückgeben, dabei hätte ich gleich alle aufs Mal am liebsten wieder mit eingepackt.

Exterieurmässig erweist sich der O-Wurf sehr ausgeglichen: Punkto Typ und Farben sehen sich die Geschwister zum Verwechseln ähnlich; alle von mittelgrosser Staur und kräftigem Knochenbau, mit vorzüglichen Gebäude- und Gangwerkanlagen, korrekt proportionierten, ausdrucksvollen Köpfen und rassetypischen Rutenhaltungen. Hündin Olisha ist deutlich kleiner als ihre sechs Brüder. Die Schwarzmarkenen haben auffallend flammende Zeichnungen und die Blonden sind eher dunkelblond mit guten Aufhellungen.

Odin-Orinoco hat einen verkürzten Unterkiefer (Rückbiss), was Zuchtausschluss bedeutet. Diese Zahn-Fehlstellung hatten wir schon im Welpenalter festgestellt und befürchtet, dass sie sich nicht auswachsen würde. Odin lebt bestens mit seinem Schönheitsfehler und seine Besitzerfamilie ist überglücklich und des Lobes voll für ihren „Gott“, wie sie ihn spasseshalber manchmal nennen.

Liebe Familien! Ganz, ganz herzlichen Dank, dass Ihr keine Mühe und keinen Weg (Wilhelm und Ulrike mit Okon sind uns und der Qualität der Hovawartzucht zuliebe rund 900 Kilolmeter aus Bremen hergereist) gescheut habt, um uns die Jungmannschaft noch einmal vollzählig vorzustellen. Ein grosses Merci auch für Eure Bestrebungen, die Weiterentwicklung der O-lis in unserem Sinn und zum Wohl der Hunde zu fördern. Weiter so! Vielen lieben Dank auch an Daniela und René, dass Ihr mit Vater Arthus von den Pletschen das Familienfest der Alten Aare bereichert und mitgefeiert habt!